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9Neun 4Vierund 4vierzig (944) | ein Sportwagen im besten Alter!

2016-05-25 22:51
von Sven-Ulrik Schneider
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Was musste sich das 944-Modell über die Jahre von selbsternannten Fachleuten und auch von eingefleischten Porsche Kunden so alles nachsagen lassen: ‚Königsmörder‘, ‚Maurerporsche‘ oder ‚Hausfrauensportwagen‘. 

Heute alles geschenkt. Seit einigen Jahren wächst die Fangemeinde um diese tollen Transaxle-Porsche und diese geben der ursprünglichen Idee dieser Baureihe endlich auch die Reputation, die sie verdient.

Den was langhubige 2.5 Liter und 163 PS bei nur 1.180 kg Leergewicht alles können, das sollte man(n) am besten einmal selbst ‚erfahren‘! 
Klar, im 944 brabbelt kein Six-Flat im Heck und schiebt, wie im 911 SC der gleichen Bauzeit mit 180 PS. Aber dafür glänzt der 944 mit einer gelassen fahrwerktechnischen Ausgewogenheit, die ein Elfer gefühlt erst ab dem 996 erreichte.
Hier gibt es kein nach außen drängendes Heck in zu forsch angefahrenen Kurven, kein Über- oder Untersteuern bei Gas- und Bremslastwechsel, kein immer leichter werdender Vorderwagen auf langen Autobahnetappen, weil das Gewicht von bis zu 86 Liter Benzin von der Vorderachse nach und nach abgepumpt wird.

Nein, der 944 ist ausgewogen. Er kann mehr. Mehr als ein 911, mehr als die üblichen Sportwagen der ‘80er. Was sich im Rennsport bewährt hat, kommt hier zum Tragen. Eine clevere Gewichtsverteilung von 48 zu 52 % (Front zu Heck), die Porsche mit dem hinter der Vorderachse liegendem Motor und dem vor der Hinterachse angeflanschten Getriebe umsetzt. Nahezu perfekt für einen sauberen Gradeauslauf, lange schnelle Autobahnkurven und erste Recht für enge Landstraßen. Aber all diese Vorteile waren ihm bereits ins Lastenheft geschrieben worden. Die Transaxle-Modelle waren Neuentwicklungen, der 911er dieser Zeit eher noch ein besserer VW Käfer.

Im 944 stört daher auch kein hakeliges Getriebe, welches vielen Piloten die Aufmerksamkeit vor dynamischen Kurvenkombinationen raubt. Die Wege der ‘44er-Schaltbox sind kurz und präzise und nicht unergründlich wie beim großen Bruder.

Das schon damals in den frühen ‘80er Jahren bei relativ vergleichbaren Fahrleistungen der Preis eine entscheidende Rolle bei der Kaufentscheidung zwischen den beiden Porsche Brüdern spielte, ist auch heute nicht schwer nachzuvollziehen. Denn selbst mit ein paar schicken Optionen, wie Targadach, Fensterhebern und Servolenkung war ein 944 mit ca. DM 42.000,- in der Regel satte DM 20.000,-günstiger, als ein Porsche 911 SC. In den Folgejahren und im Vergleich zum späteren 911 Carrera ab 1985 wurde diese Differenz sogar noch größer.

Inzwischen und erst recht zum diesjährigen 40. Transaxle-Jubiläum geht man auch in Stuttgart in die Offensive und übt den Schulterschluss mit den über Jahre vernachlässigten Modellpalette 924, 944, 968 und 928. Die Ersatzteilversorgung ist – zwar nicht günstig, aber - extrem vorbildlich. Außerdem zeigen sich grade die frühen Modelle technisch als außergewöhnlich robust und außerordentlich ‚schrauberfreundlich‘.

FAZIT | Dieser Text stammt aus den Fingern eines eingefleischten Porsche 911 Fans, für den es jahrzehntelang nichts anderes gab als den ‚ECHTEN ELFER‘. Tatsächlich aber macht einem der 944 das Fremdgehen leicht; technisch, optisch und auch – noch – beim Kaufpreis!

Und hier geht es zu unserem Angebot: Porsche 944 aus 1982

Technische Daten: 

  • Porsche 944 Coupe mit Targa Dach
  • Leistung: 120 kW (163 PS)
  • Hubraum: 2449 cm³
  • 4 Zylinder
  • Handschaltung

Text & Fotos: Wolfgang K. Elges, Sven-Ulrik Schneider

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